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Archiv 2017

 

Ausstellungen und Aktivitäten 2017


Fotografie und Druckgrafik aus Hamburg zu Gast im KUBA
11. und 12. November 2017

In der Herbstausstellung der Griffelkunstvereinigung stellten wir den nigerianischen Künstler Karo Akpokiere mit sechs Siebdrucken und dem Portfolio No.10 vor. Es zeigt eine Übersicht seines bisherigen Schaffens, das sich aus seinen Alltagserlebnissen speist und so vielfältige Formen annimmt, wie Zeichnung und Comic, die Gestaltung von Mode, Sneakers oder sogar Bussen. Daneben fand man in der Herbstwahl zwei sehr unterschiedliche Lithographie-Serien von Birgit Brandis und Ellen Möckel. Während sich die Motive von Brandis aus zeichnerischen Techniken wie der Wachskratzereien oder der Arbeit mit Tusche entwickeln, geht Möckel konzeptionell an die Entwicklung ihrer Edition. In der als Kreis angelegten Serie schafft sie Bilder, welche die Kommunikation im digitalen Zeitalter zum Gegenstand haben. Mit der Technik der Radierung haben sich die Künstlerinnen Natalia Stachon und Barbara Camilla Tucholski beschäftigt. Auch hier könnten die Ergebnisse kaum gegensätzlicher sein. Tucholski hat in der Manier ihrer Zeichnungen direkt in der Natur gearbeitet und eine Serie von sieben fragilen Pusteblumen-Motiven auf die Radierplatte gebracht. Stachons Mezzotinto-Radierungen basieren ebenfalls auf Zeichnungen, sie bestechen jedoch durch das Erzeugen von verschiedenen Tonwerten von strahlend hell bis samtig schwarz. Sie zeigen den Nachthimmel über Los Angeles, der nur durch das Licht von Sucherscheinwerfern von Helikoptern erhellt wird.

Mit Alfred Ehrhardt verlegt die griffelkunst einen der wichtigen Photographen der Neuen Sachlichkeit in der Reihe „Klassiker der Photographie“ mit einer Nachlassedition zum Thema „Das Watt“. Die aktuelle Projekt-Reihe bespielt die Photo-Konzept-Künstlerin Eva Leitolf mit Arbeiten aus ihrer Serie zur Stadt Wolfsburg, die durch das so genannte „Diesel-Gate“ noch zusätzlich an Brisanz gewonnen haben. Aus dem Bereich der Gegenwartsphotographie war außerdem der niederländische Photograph Marco van Duyvendijk mit zwei großformatigen Farbaufnahmen vertreten. Darüber hinaus zeigte Franziska Opel im Bereich Einzelblätter zwei auf Seide gedruckte Arbeiten. Von Kai Schiemenz waren zwei ganz besondere Kachel-Bilder Teil der Auswahl. Diese Wandobjekte bestechen durch die alte Handwerkskunst der Glasierung von Kacheln, die von dem Künstler zu einem Bild zusammengesetzt wurden.

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Einzelausstellung Uta Weik – R/PETROspektive
6. – 29. Oktober 2017

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Einzelausstellung Gerold Jäggle
1. September – 1. Oktober 2017

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Einzelausstellung Jeronim Horvat MULTIPLAYER
4. – 27. August 2017

MULTIPLAYER versammelt Positionen des Künstlers Jeronim Horvat aus Malerei, Grafik, Skulptur und Installation, die »Spiel« als vielschichtiges Thema entfalten. Horvats künstlerische Praxis folgt einem konzeptionellen Ansatz, lebt von der Dynamik eines ausgesprochen jungen Werkes und ist selbst ein experimentelles Spiel mit Material, Technik und Medium. Zugleich rekurrieren die Arbeiten des Sechsundzwanzigjährigen auch motivisch auf das Ausstellungsthema. So bedient Horvat sich beispielsweise Instrumenten des Spielens aus Sport oder Gaming und verfremdet diese zu entfunktionalisierten Gebilden. Sind solche Arbeiten stets von einem Quantum Humor gezeichnet, erzählen andere von der kritischen Reflexion eines jungen Künstlers über den eigenen Produktionskontext: Der Kunstmarkt als großes Glücksspiel, in dem der Künstler seinen Namen als Marke verkauft.

Termine

FR, 04.08., 19:30 Uhr: Vernissage. Begrüßung und Einführung: Nils Philippi, Kurator & Jeronim Horvat

SA, 12.08., 19:00 Uhr: Der Künstler als Multiplayer? Diskussion zur Rolle des Künstlers mit Pedro Krisko.

SA, 19. 08., 19:00 Uhr: Kreuzverhör – Kunst und Musik im Zwiegespräch. Lea Polanski spielt Werke für Flöte Solo.

SO, 27.08., 17:00 Uhr: Finissage mit Künstlergespräch

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Ausstellung EXPERIMENT ZEICHNEN
mit Armin Burghagen, Anne Meßmer-Steinmann, Anke Wirth, Helen Fellner
7. – 30. Juli 2017

Zeichnung längst nicht mehr nur ein Erzeugen von Linien auf Papier

Zeichnen kann auch Skulptur sein und Rauminstallation, Prozess einer Aktion – einfach jedes lineares Geschehen.
Gleiches, Fremdes, Ähnliches – zum zeichnerischen Prozess gehört es auch, die Grenzen einer Sprache zu erkunden, Grenzen überschreiten und das Gesetzmäßige in der Zeichnung als Grenzgänger zu überprüfen, auszuloten und zu erfahren.
Die Zeichnung ist eine Umsetzung und nicht die Abbildung der sichtbaren Welt. In diesem Sinne stellt sich auch immer der Versuch der Neuformulierung der Dinge dar, die man sieht und wahrnimmt.

Armin Burghagen aus Tübingen kreiert mit seinen Zeichnungen neue Welten. Die zu bearbeitende Fläche sieht er als Niemandsland für den Raum unendlicher Fantasien. Es entstehen „Fundstücke“, motiviert aus seiner Gefühlswelt, symbolisieren sie eigenständiges Sein, eine Zwischenexistenz von Gegenstand, Abstraktion und körperhaftem Wesen. Die reduzierte Strichlänge, ist zugleich Beschränkung, aber auch der Zugang eines tiefen Prozesses. Die Frage zu seiner Arbeit „was ist es?“, – dies erstirbt im Charme der absoluten Präsenz.

Anne Meßmer-Steinmann aus Lindau zeichnet fast pausenlos seit 30 Jahren, mal abstrakt, mal figürlich, lässt sie sich von Mensch und Pflanze inspirieren. Direkt und unmittelbar experimentiert sie mit unterschiedlichen Materialien und Techniken. Ihre „Körper-Linien“ sind geprägt von Bewegung, Stimmung, Haltung und Ausdruck von Menschen. Zeichnen ist für sie notwendiges Tun, ein Erkunden von Möglichkeiten des Sehens, ein Prozess des Einfühlens.

Anke Wirth aus Augsburg bezieht ihre Bildideen aus der Auseinandersetzung mit der Natur. Grundrisse des Wahrgenommenen spiegeln sich in ihren Arbeiten wider. Linien, Formen und Farben werden zu einer Art „Cluster“ zusammengefügt, eine Landschaft entsteht. Ihre Arbeitsweise ist vielfältig, sie klebt, tackert, näht, bezieht die Collage mit in ihre Zeichnung ein.

Helen Fellner aus Wasserburg wählt für ihre künstlerische Formulierungen die Auseinandersetzung mit dem haptischen Material, vorallem Karton und Papier. Ihre Linien sind klar definiert, sie zeichnet mit dem Messer, dem Skalpell, jeder Schnitt ist unwiderruflich, und es zu tun, macht Mut, gibt Kraft. Sie ritzt und formt, Material wird verwandelt. Die weibliche Form dient ihr als Ausgangspunkt für ihre Arbeiten, diese künstlerische Entscheidung erlaubt es ihr, sich mit der physischen Form auseinanderzusetzen und gleichzeitig in sinnlicher Weise die geistige Kraft, die sich dahinter verbirgt, zu erforschen. Im Dialog zwischen Innen und Außen hinterlässt sie „Spuren“.

Die Journalistin Monika Lokau stellte die Künstler bei einem Ausstellungsrundgang persönlich vor.

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Dietlind Castor – Fotografieausstellung
5. – 28. Mai 2017

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Griffelkunst zu Gast
29. und 30. April 2017

Die Spannbreite der in der Frühjahrswahl der griffelkunst präsentierten Editionen
reicht diesmal von den klassischen Techniken wie Radierung, Holzschnitt und
Lithographie bis hin zu 3D-Drucken, Scans und einem kinetischen Objekt.
Zur Radierung haben in dieser Bilderwahl der rumänische Künstler Nedko
Solakov und die in den Pyrenäen lebende Künstlerin Katya Bonnenfant, die unter
dem Pseudonym „The old boys’ club“ arbeitet, gefunden. Während „The old boys’
club“ in mehrfarbigen Motiven erzählerische Bildwelten ohne Worte schafft,
spielt bei Nedko Solakov auch die Sprache eine große Rolle. Handschriftlich
notiert er längere Texte zu seinen Miniaturzeichnungen, die im Zusammenspiel
poetische Geschichten erzählen. Die Sprache spielt auch bei Stefan Marx eine
zentrale Rolle. Immer wieder setzt er Zitate und Liedzeilen in der für ihn
charakteristischen Schrift als Bild um. Für die griffelkunst hat der Künstler sich
erstmals mit der Lithographie beschäftigt und zu überraschenden Ergebnissen
gefunden. Ulla von Brandenburg hat eine Edition aus sieben Motiven im
Holzdruck entwickelt, denen ihre Affinität zum Theater anzusehen ist. Alexandra
Ranner beschäftigt sich in Installationen und Videos mit dem Thema Raum. Ihre
Edition aus vier Inkjet-Prints zeigt Raumstudien, die einen Einblick in ihre
Arbeitsweise geben. Als Vertreter der zeitgenössischen Photographie ist Edgar
Leciejewski in der Auswahl vertreten. Für seine Serie „Schwarzenberg“ hat er
durch Scans der Flügel den Flug einer weißen Taube simuliert. In der ProjektReihe
sind erstmals Objekte im 3D-Druck ediert worden. Die Künstlerin Sonja
Vordermaier spielt in den drei Objekten mit Licht und Schatten und schafft
ungewöhnliche Skulpturen aus Alltagsgegenständen.
Bei den Einzelblättern bekommt man durch Julia Schmid einen Einblick in die
karge Pflanzenwelt in den Büros der griffelkunst, die sie für die Arbeit besucht
und auf ihre besondere Weise porträtiert hat. Frank Wiebe ist mit zwei
großformatigen Radierungen aus seiner aktuellen Serie „Shifted Mountains“ zu
sehen. Eine Besonderheit stellt das kinetische Objekt der Künstlerin Kathrin
Haaßengier dar, das auf Knopfdruck zwei fühlerartige „Wedel“ tanzen lässt.

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4. Mitgliederausstellung
7. – 30. April 2017

Gruppenausstellung mit: Ute Aichmann, Dorothea Boettger, Gertud Bucher, Himi Burmeister, Dietlind Castor, Ute Drescher, Katya Dronova, Walter Emmrich, Ulrike Eschbaumer, Helen Fellner, Sonnhild Greve Bullinger, Miriam Haddick, Christa Hagel, Gisela Kilger, Eyke Köhler, Pedro Krisko, Ina Kritiotis, Bettina Lindenberg, Monika Lokau, Albert Malnati, Evelyn Marschall-Gebhard, Dieter Maucher, Anne Meßmer-Steinmann, Ulf Nonnenmacher, Amelie Persson, Mila Plaickner, Dagmar Reiche, Emma Richter, Sonja Rieck, Miriam Saric, Isabella Senger, Bernd Steinlein, Harald Straub, Jolanta Szalanska, Bernd Tilgner, Helga Unger, Uta Weik-Hamann, Heidemarie Werner, Claudia Wiedenroth, Anke Wirth